Mein erstes Erlebnis mit zwei Hunden in den öffentlichen Verkehrsmitteln
Ich überlege mir ja schon seit längerer Zeit einen zweiten Hund zu nehmen, damit meiner nicht mehr Single ist 😉 . Da ich aber durch Doggy Date einen tollen Mann mit Hund gefunden habe (JA, ein Bericht dazu folgt bald 🙂 ), bin ich in den Genuss eines zweiten Teilzeit-Hundes gekommen.
Die R. ist der süße Dalmatiner den ihr sicherlich schon von einigen Bildern kennt.
Letztens war es soweit und ich durfte auf R. aufpassen.
Als verantwortungsbewusste Hundehalterin wollte ich mit den Wauzis in eine größere Hundezone gehen um ihnen Auslauf zu ermöglichen. Und wie macht man das? Mit den Öffis. Mein kleiner Zwerg ist ja ein Öffi Profi und mag zwar volle U-bahnen nicht, aber er meistert die Situation immer bravourös. Die R. ist mit ihren knappen 12 Monate da eher noch ein Frischling, vor allem wenn man bedenkt, dass die hochwohlgeborene Dame sonst meist mit dem Auto herumkutschiert wird. Den Maulkorb kennt die R. schon und solange man mitsamt Maulkorb und ihr nicht spazieren geht, sprich still „sitzt“, ist das kein Problem.
Alle die mich kennen wissen, dass ich mich vor Herausforderungen nicht scheue also ab in die Öffis mit den Hunden. Ich pokere auch mit dem Hundeblick von der R., bei dem kann ja wohl keiner böse sein, wenn sie sich noch nicht immer 100% gut benimmt. Denkste…
Hürde Nr. 1: 2 Hunde im Bus
Die erste Fahrt hatten wir mit dem Bus zu bewältigen. Vor dem Einsteigen waren wir schon die Attraktion der Schulkinder. Beißkorb Raufgeben und Einsteigen funktioniert tadellos. Obwohl ich schon um 16:00 mit den Wauzis unterwegs war, war der Bus rammelvoll. Also gehen wir in den Mittelteil wo mehr Platz ist. Sie machen beide brav Sitz und warten. Ab und an versucht R. aufzustehen und braucht dementsprechend etwas Platz, weil so ein Dalmi ist ja nicht winzig. Aber sie setzt sich immer gleich wieder. Da fällt mir zum allerersten Mal auf, dass einige Leute die Situation ängstlich beäugen. Hier nochmal der Hinweis: beide Hunde haben einen Maulkorb auf und verhalten sich VÖLLIG still. Eine Frau geht uns sogar absichtlich weit aus dem Weg. Aber: der Großteil der Leute findet es süß und kann den Blick nicht abwenden. Aussteigen funktioniert auch gut.
Hürde Nr. 2: Aufzug mit 2 Hunden
Jack kann sehr gut Rolltreppe fahren, weil er gelernt hat am Ende zu hüpfen und so kann er nicht hängenbleiben, aber R. fährt nur Aufzug, also gehen wir zum Aufzug. Nächstes Problem: Wir müssen uns anstellen, weil 2 Damen mit dem Kinderwagen warten. Hinter uns kommt eine zweite Hundebesitzerin und obwohl meine zwei super brav sind, ist ihr Hund ein unerzogenes Gfrast und fängt zu bellen an. Die Mütter sind davon nicht sehr begeistert. Verständlich. Der Lift kommt und Mütter samt Wägen steigen ein. Ich überlege kurz, ob ich warten soll, aber da die zwei ja brav sind und ich vielleicht so helfen kann Vorurteile gegenüber ungezogenen Hunden abzubauen, steige ich ein. Was ich allerdings nicht bedacht habe ist, dass die Frau mit dem unerzogenen Hund vielleicht auch einsteigt. Tja und das macht sie dann auch. Ich sehe die Angst in den Augen der einen Mutter, aber trotzdem schaffen wir es alle die Liftfahrt relativ ruhig hinter uns zu bringen. Ich bin stolz auf die Zwei.
Hürde Nummer 3: 2 Hunde in der U-bahn
Genauso wie der Bus, ist die U-bahn leider sehr voll, aber da müssen wir durch. Beim Einsteigen ist alles gut, aber auch hier merke ich gleich, dass einigen Leute nicht begeistert sind, dass ich mit 2 Hunden in der U-bahn bin, obwohl sie sich komplett ruhig verhalten. 2 Menschen suchen das Weite.
Beim Aussteigen wieder das Lift Problem. Diesmal eine freundliche Mutter mit Kind. Als R. beginnt an den Schuhen des Kindes zu riechen, versichere ich ihr, dass beide Hunde Kinder gewohnt sind. Dann sind wir endlich am Ziel bzw. eine Fußgängerzone vom Ziel entfernt. Auch auf der Straße werden wir meist positiv empfangen, aber auch ablehnend. Ich frage mich, ob die Leute denken, dass ich ein Hundesitter bin, vor allem weil die R. mich zeitweise schon sehr zieht und ich sie zurechtweisen muss. Es erinnert mich an das unangenehme Gefühl, dass ich öfters hatte als mein Welpe noch GAR nicht folgte; quasi Überforderung.
Die Hundezone überleben wir wunderbar, bis darauf, dass klein R. mir nur bedingt auf meine Rufe folgt.
Den Rückweg nehmen wir mit der Straßenbahn und das ist unproblematisch. Mehr Platz, trotz Stoßzeit und generell ruhiger.
Mein Fazit: Mit zwei gut erzogenen Hunden ist ein Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln recht gut zu meistern. Man sollte sich bewusst sein, dass man mit mehr als einem Hund vielleicht noch mehr Unmut verängstigter Mitfahrer anzieht, als mit einem. Stoßzeiten sollten man dann besonders meiden oder auf nicht so frequentierte Verkehrsmittel wie die Straßenbahn umsteigen.
Ich bin schon gespannt auf unsere nächste gemeinsame Erfahrung- ich hoffe ihr auch 🙂
Vielleicht habt ihr auch Lust uns kommenden Sonntag den 19.04.2015 bei unserer Hundewanderung zu begleiten – weitere Infos hierzu findet ihr hier: http://www.doggydate.at/events/doggy-date-wanderung/
Hier geht’s zu Teil 2 von Doppelt Ge-Hundelt.